Freitag, 21. Juli: Fleurs Noires @ Bardentreffen

Transnationaler Tango erster Klasse

Fleurs Noires ist ein 10-köpfiges Frauen-Tango-Orchester, die Musikerinnen und stammen entweder aus Frankreich oder Argentinien. Begleitet werden sie von drei männlichen Gastmusikern. Die einen kommen von der Klassik, die anderen vom Pop und gemeinsam bringen sie einen kraftvollen, zeitgenössischen Tango auf die Bühne, der die Vielfalt seiner Wurzeln zeigt. Fleurs Noires beleben die historische Linie Paris-Buenos Aires neu, indem sie mit Traditionen brechen und auch die Rolle der Frau in dieser ursprünglich von Männern gemachten Musik in Frage stellen. All das ergibt einen frischen, frechen, erstklassigen Tango.

Die leidenschaftlichen und virtuosen jungen Musikerinnen machen einen Tango, der sich sowohl vom traditionellen wie auch vom Elektro-Tango abhebt. Die eigens für das Orchester geschaffenen Kompositionen von Pianistin Andrea Marsili bedienen sich der Mittel des Minimalismus, der spektralen und gemischten Musik von Schöpfern wie Alban Berg und Arnold Schönberg, und mischen sie mit den Klassikern des Genres wie Osvaldo Pugliese oder Eduardo Arolas. Das klingt modern, ohne dass dabei der universelle Geist des Tangos und die „Codigos“ – die Eigenschaften, die ihn charakterisieren – vernachlässigt werden. Fleurs Noires wissen, dass der Tango sich aus vielen Kulturen speist. Diese Prämisse ist Grundlage dieses Orchesters. Die Musikerinnen sehen sich als Bindeglied des Multikulturalismus, verbunden in der Freiheit, die ständige, historische und kulturelle Aneignung des Tangos fortzusetzen.